Mehlspeisen

Die einfachste Sorte sind die Nockerln oder Spätzle (galuska), deren Teig etwa mit dem des Breies übereinstimmt. Vom Teig werden mit dem Löffel kleine Stückchen gerissen und in kochendes Wasser geworfen: man gießt das Wasser ab und ißt die Nockerln mit Fett, Butter, Quark; manche bestreuen die Nockerln mit Quark und Grieben, in der Fastenzeit ißt man sie mit Öl.

Knödel (gombóc) werden in der Suppe gegessen, kommen aber auch als selbständiges Gericht vor. In diesem Fall werden außer Mehl auch Kartoffeln in den Teig geknetet, und das Innere füllt man mit Pflaumen, Quark oder Marmelade.

Der Teig zu den gekochten Mehlspeisen wird auf dem Nudelbrett aus Mehl, Eiern, Salz und Wasser geknetet, flach ausgerollt und in verschiedene Formen geschnitten. Den Teig läßt man trocknen, kocht ihn dann in Wasser aus und tut nach Belieben Fett, Quark, Marmelade, geriebene Nüsse, Mohn oder sonst etwas Schmackhaftes dazu. Die Täschchen, österreichisch Taschkerln (derelye), werden so gemacht, daß man auf eine der zwei Teigschichten in regelmäßigen Abständen Marmelade häuft, die leere Teigschicht darüber legt und nun viereckige Stückchen ausschneidet, diese an den Kanten zusammendrückt und in Wasser auskocht.

Die gekochten Mehlspeisen nehmen einen bedeutenden Platz in der bäuerlichen Nahrung ein. Es vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht in irgendeiner Form auf den Tisch kommen. Den Teig jeden Tag zu kneten – besonders, wenn die Familie groß ist – ist keine geringe Aufgabe für die Hausfrau.