8. Georg Hieber, ein Wiener Formschneider am Ende des XVI. Jahrhunderts (1594–1598)

Festschrift Josef Stummvoll. Wien 1970. 661–666.

Die Tätigkeit dieses Formschneiders ist in der Fachliteratur ziemlich unbekannt. Anton Mayer berichtet in seinem Werk über ihn nur im Nachtrag[1] und auch dort sehr kurz. – Außer der Beschreibung eines einzigen Werkes steht hier nämlich nur der folgende Satz: „Über diesen Formschneider in Wien ist bisher nichts bekannt geworden.” Josef Benzing[2] zog die obige Angabe von Mayer nicht in Betracht, sondern berief sich auf eine andere Quelle,[3] wo ein zweites Produkt von Hieber beschrieben wurde.

Seit einigen Jahren bemühe ich mich, die bibliographischen Angaben über die Wiener Druckwerke des XV. und XVI. Jahrhunderts zu sammeln. Im Laufe dieser Arbeit gelang es mir, weitere Ausgaben von diesem Wiener Formschneider zu finden. Die zwölf Publikationen von Hieber, die mir bis heute bekannt geworden sind, werden im Anhang angeführt.

Neue, unbekannte archivalische Materialien stehen mir über den genannten Wiener Formschneider leider nicht zur Verfügung, aber die Zahl seiner Drucke ist nun so wesentlich geworden, daß diese schon die Möglichkeit bieten, Schlußfolgerungen über das Werk des Künstlers zu ziehen.

Bei der Feststellung des Druckernamens tauchen manche Schwierigkeiten auf: in seinen Produkten aus den Jahren 1594–1595 steht eindeutig „Georg Hieber”, aber in den Werken der drei späteren Jahre findet man dreimal „Greger Hübner” und einmal „Gregor Huber”. Dadurch erklärt es sich, daß Mayer1 über „Hieber” und Benzing2 über „Hübner” schrieb. Es besteht kein Zweifel, daß alle obigen Namensformen sich auf denselben Mann beziehen: im XVI. Jahrhundert begegnet man oft den Variationen Hieber, Hueber und Huber.[4] Die Differenz in dem Vornamen (Georg-Gregor) wurde schon von Benzing mit der Annahme von „Georg” überbrückt. Wegen der Einheitlichkeit gebrauchen wir im weiteren die Namensform „Georg Hieber”.

Es konnte festgestellt werden, daß der genannte Mann in den Jahren zwischen 1594 und 1598 in Wien tätig war. Die Zahl der Ausgaben aus den einzelnen Jahren sind die folgenden: 2 aus 1594, 6 aus 1595, 2 aus 1596, 1 aus 1597, 1 aus 1598. Das kann man aber natürlich keineswegs als die Gesamtproduktion von Hieber auffassen. Allein bei der Durchsicht des Schlagwortes „Beschreibung” in der Handschrift des ehemaligen Deutschen Gesamtkatalogs fand ich außer dem mir schon früher bekannten Werk (Anhang Nr. 8) zwei weitere, unbekannte Ausgaben von Hieber (Nr. 5 und 7). Von den zehn Werken, die mir zugänglich waren, kenne ich nur 12 Exemplare: zwei sind in zwei Exemplaren, aber acht nur in Form von Unikaten vorhanden. Alle obigen Angaben weisen darauf hin, daß es durchaus möglich wäre, noch weitere Drucke bzw. Exemplare aufzufinden, umsomehr, weil die Werke dieses Meisters oft geringen Umfang hatten. Von 11 Ausgaben, deren Blattzahl mir bekannt ist, haben sieben nur 4 Blätter, zwei 6 Blätter, und nur je eines 8 bzw. 10 Blätter. Die bis heute bekannte Gesamtproduktion von Hieber beläuft sich also nur auf 58 Blätter in Quartformat; sie macht insgesamt nur 14½ Bogen aus. Auch der Inhalt seiner Ausgaben, die sich im allgemeinen mit zeitgenössischen Neuigkeiten beschäftigten und dadurch rasch überholt waren, erklärt den Umstand, daß nur so wenige Publikationen von Hieber in so wenigen Exemplaren für uns übrig geblieben sind.

Alle Drucke Hiebers gehören in die Kategorie der sogenannten „Neuen Zeitungen”. Diese beschäftigen sich ausschließlich unmittelbar oder mittelbar mit dem 15 jährigen, sog. langen Türkenkrieg, der in den Jahren zwischen 1593 und 1606 in Ungarn wütete. Das Interesse für diese Ereignisse in Wien ist seit der Türkenbelagerung der Stadt im Jahre 1529 leicht zu verstehen. Von dieser Zeit an verfolgten die Wiener mit besonderer Aufmerksamkeit die Kriegsereignisse in Ungarn, die sie öfters unmittelbar bedrohten. Die „Neuen Zeitungen” von Hieber geben ein ziemlich klares Bild über die Feldzüge der Jahre 1594 und 1595. Im folgenden wird versucht, diese Wiener Publikationen in die damaligen Kriegsereignisse einzuordnen.

Im Frühjahr 1594 begann der Kriegszug in Oberungarn unter der Leitung des Erzherzogs Matthias. Zu den ersten und wichtigsten Ereignissen gehörte die Rückeroberung der Festung Nógrád (Novigrad) etwa 45 km nördlich von Buda (Ofen) am 25. März (Anhang Nr. 1). Der weitere Verlauf des Feldzuges war weniger günstig: die Belagerung von Esztergom (Gran) mißlang. (Es sei hier bemerkt, daß der größte ungarische Lyriker des XVI. Jahrhunderts, Bálint Balassi, dabei den Heldentod starb.)

Im August dieses Jahres setzte ein anderes Heer unter der Leitung von Erzherzog Maximilian in Kroatien bei dem Fluß Save (oder Sau) zum Angriff an (Anhang Nr. 2). Auch die Erfolge auf diesem Kriegsschauplatz (die Rückeroberung einiger Befestigungen) waren ziemlich unbedeutend. Dagegen war der Gegenangriff der Türken unter der Leitung von Pascha Sinan besonders erfolgreich: nach Eroberung von Tata (Totis), Pápa und Szentmárton (Martinsberg) belagerten sie im September auch die Stadt Győr (Raab). Diese mächtige und wichtige Festung, in der Mitte zwischen Buda (Ofen) und Wien gelegen, wurde von dem Befehlshaber Ferdinand Hardeck bzw. von seinem Stellvertreter Nikolaus Perlin unerwartet und unbegründet aufgegeben (vgl. Anhang Nr. 5). Die siegreichen Türken wollten nun ihre Bewegungsfreiheit längs der Donau durch die Eroberung der Festung von Komárom (Komorn) vervollständigen. Fast den ganzen Monat Oktober hindurch belagerten sie diese unglückliche Stadt, jedoch ergebnislos (Anhang Nr. 3).

Am Anfang des Jahres 1595 gelang es, nicht nur Siebenbürgen, sondern auch die zwei rumänischen Fürstentümer Moldau und Walachei, die die Vasallen der Türken waren, in das Kriegsbündnis gegen die Osmanen einzubeziehen. So konnte die „Neue Zeitung” von Hieber vom Monat Juni (Anhang Nr. 4) über Unruhe bei den Türken und über günstige Ereignisse aus dem nach Südosten verlagerten Kampfgebiet berichten. In diesem Druck befinden sich noch zwei Meldungen direkt aus Wien über das Todesurteil bzw. über die Hinrichtung von Hardeck und Perlin (15. Juni), die im Jahre vorher die Stadt Győr (Raab) aufgegeben hatten. Die obersten Behörden wollten damit ein abschreckendes Exempel gegen Feigheit statuieren. Die Hinrichtung dieser zwei prominenten Kriegsführer, welche die für die Verteidigung von Wien so wichtige Festung aufgegeben hatten, rief ein starkes Echo hervor. Über die Einzelheiten berichtete eine gesonderte „Neue Zeitung” von Hieber (Anhang Nr. 5).

Die neuen stürmischen Angriffe der Christen unter der hervorragenden Leitung des neuen Heerführers Karl Mansfeld führten zu wertvollen Ergebnissen. Dabei spielte die Rückeroberung von Esztergom (Gran) am 4. August 1595 die wichtigste Rolle. Diese Festung bedeutete – nebst Komárom (Komorn) und Győr (Raab) – den wichtigsten Stützpunkt entlang der Donau zwischen Buda (Ofen) und Wien. So ist es zu verstehen, daß sich nicht weniger als drei Drucke von Hieber mit diesem Sieg beschäftigten: der erste mit der Eroberung selbst (Anhang Nr. 6), der zweite mit der genauen Beschreibung der Festung (Anhang Nr. 7) und der dritte mit weiteren Einzelheiten (Gefangene usw.) (Anhang Nr. 8). Nach diesem großen Sieg setzte das Heer die Verfolgung der Türken längs der Donau fort. Dabei wurde am 22. September auch das ehemalige Lustschloß der ungarischen Könige Visegrád (Vitzegrad) – fast auf dem halben Weg zwischen Esztergom (Gran) und Buda (Ofen) – erobert (Anhang Nr. 8). Am 8. Oktober hatten die Vorposten schon die Tore der Stadt Buda (Ofen) erreicht. Eine Belagerung war diesmal unmöglich: die Truppen begnügten sich mit der Ausplünderung der türkischen Wagen, die für den Nachschub der Besatzung von Győr (Raab) bestimmt waren (Anhang Nr. 9). Um die Kriegserfolge der Christen auszugleichen und die ehemaligen Vasallen zu züchtigen, entfalteten die Türken wieder unter der Leitung von Pascha Sinan einen Angriff in der Walachei. Nach der raschen Eroberung von Bucureşti (Bukarest) und Tîrgovişte näherten sie sich schon den Südflanken der Karpathen, wurden aber kurz davor in einer Schlacht vom 22. August aufgehalten (Anhang Nr. 8). Die Gegenangriffe der Christen waren erfolgreich; sie haben schon am 8. Oktober Tîrgovişte zurückerobert (Anhang Nr. 9).

Das Jahr 1595 brachte den Höhepunkt des Krieges: die Türken baten um Frieden, was aber in der Hoffnung auf weitere Kriegserfolge abgelehnt wurde. Die Stimmung war im Westen äußerst optimistisch. Dabei tauchten natürlich gelenkte Prophezeiungen auf, die unter anderem schon die Rückeroberung von Konstantinopel bis spätestens 1603 vorhersagten. Es ist interessant zu beobachten, daß diese Wahrsagung neben manchen Kriegsmeldungen zuerst im Jahre 1595 bei Hieber erschien (Anhang Nr. 9). Im nächsten Jahr publizierte er dieselbe Vorhersage (Anhang Nr. 10) mit einem Bericht über die Gewohnheiten der Türken.

Im Jahre 1597 kam der erwähnte Bericht über die Türken zu einer Neuausgabe (Anhang Nr. 11). Die optimistische Weissagung wurde aber – wahrscheinlich wegen der ungünstigen Kriegsereignisse der letzten Zeit – diesmal weggelassen. Die Osmanen bemühten sich im folgenden, ihre Erfolge auf dem Kriegsschauplatz durch politische Aktionen in den westlichen Ländern zu ergänzen, worüber der Brief des Sultans Mohammed III. an den französischen König Heinrich IV. vom 7. November Zeugnis gibt (Anhang Nr. 12).

Anhang

Bisher bekannt gewordene Werke Hiebers:

1.       Zeittung auss dem Läger Nouigrad, den 10. || Martij, Anno 1594. || Wie die selbig Vestung || vnter der Fürst. Durch. Herrn Mat-||thie, Ertzhertzogen zu Osterreich, etc. Kriegss Admini-||stration, nach beschehenem starcken schiessen vnd aussge-||standenem Sturmb, von dem Erbfeindt dem Türcken || auffgegeben, vnd durch vnser Kriegsvolck abermal || durch Gottes genad erobert worden, wie || hernach weiter zuuernemen ist. || [Holzschnitt] || Mit genedigister Bewilligung. || Gedruckt zu Wienn in Osterreich, bei Georg || Hieber, Formschneider.          
4° A4 = [4] Bll. (A1b und A4b leer).       
Mayer II. 399.              
Wien, Niederösterreichische Landesbibliothek (4731–B)

2.       Newe von Gott verliehene || Victoria vnd Zeittung. || Welchermassen aber-||mal in Krabaten vnd Windisch Land, der Röm: Kay: May: etc. vnsers Allergenädi-||gisten Herrn etc. Kriegss Volck, etliche Vestung vnd Grä-||nitz Heüser (vnter der Erwöhlten Kön: Mtt: etc. in Poln etc. || Maximilian, Ertzhertzogen zu Osterreich etc. Administra-||tion (dem Erbfeind Christliches Namens dem Türcken, || aberhalten vnd eingenommen haben, dadurch (Gott Lob) die || Christenheit nun mehrers erweittert, auch das schöne vnd || herrliche Land Duropolia, sampt andern der Osterreichischen Fürstenthümber vnd Landen (gemeltes Erb-||feinds halber, vil desto besser frey vnd sicher) || widerumb in vnsern gewalt ge-||bracht worden. || – || Auss dem Christlichen Veldläger || vor Petrinia, den 6. vnd 7. hernach den 10. || vnd 12. Augusti, dises 1594. Iar auisiert || vnd zusamen gesetzt. || [Schlussvignette] 
[Kolophon an der Seite A4a:] Gedruckt zu Wienn in Osterreich, || bey Georg Hieber, Formschneider.
|| Im 1594. Jar.     
4° A4 = [4] Bl1. (A1a und A4b leer).     
Wien, Österreichische Nationalbibliothek (33 K 51).

3.       Schmidt, Mattheus: Warhaffte Gründt-||liche vnd aygentliche beschreibung, || welcher gestalt die Belägerung, so der Erbfeindt der gan-||tzen Christenheit des Sultani Murath, Constantinopolita-||nischen Türkischen Kaysers, Sinan Bassa Obrister Ve-||sier, nach Auffgebung der Stadt Raab, gegen der Kayser-||lichen Grainitz Vesstung Comorn in Nidern Hungern für-||genommen, Mit angehefftem Bericht, was sich täglich vnter || solcher Belägerung verlauffen vnd zugetragen, vnd wie || sich der Edle Gestreng Ritter, Weylend Herr Erasmus || Praun auff Dobra, etc. seliger, Röm: Kay: May: etc. || Gewester Hoff Kriegss Rath, vnd damals Obrister || daselbst, Neben seinen Vntergebnen Kriegss-||leuten in wehrunder Belägerung || verhalten habe. || – || Alles in Reimen verfast, vnd mit || Gnädigister bewilligung in Druck verfertigt. || [Schlussvignette] || Mattheum Schmidt von Schlacken-||werdt, der zeit Schulmaister in obbemel-||ter Vesstung Comorn.     
[Kolophon an der Seite B6a:] Gedruckt zu Wienn in Oster-||reich, bey Georg Hieber Formschneider.
|| Anno 1595.               
4° A4B6 = [10] Bll. (A1b und B6b leer).                 
Budapest, Stadtbibliothek (B 0941/162) – Wien, Österreichische Nationalbibliothek (44. 416-B).

4.       Verborgene Schreiben || aus Ofen vnd Constantinopel an einen fürneh-||men Teutschen Potentaten, darin gemeldt || wirdt, den jetzwerenden grossen Tumult, wegen der Tür-||cken Besoldung vnd grosse Tewrung, darüber etliche für-||nehme Bassa zu Todt gesteiniget worden, Sampt der || jetzigen grossen Victori so die Moldawer vnd Wallachi-||sche Kriegsleut, wieder den Türcken erhalten, Das in die || 50. Obristen als Bassen vnd Sina Bassen ge-||fangen vnd Tod blieben, auch eine vnsägliche Beut daruon || bracht. || [Holzschnitt] || Gedruckt zu Wien. Anno 1595.              
4° A4 = [4] Bll. (A4b leer).        
Wien, Österreichische Nationalbibliothek (42. 096-B).

5.       Warhaffte kurtze Beschreibung des gantzen Process, was gestalt mit Graff Ferdinanden zu Hardegk… Und mit Nicolaum Perlin de Forli… im Rechten procedirt, dieselben damnirt, und hernacher… 1595… allhie in Wien… zum Tode gerichtet worden. – Wien 1595: G. H. Formschneider. 4°
[Laut der Handschrift des Deutschen Gesamtkatalogs zu Berlin war ein Exemplar in der SUB von Breslau vorhanden.]

6.       Soli Deo Gloria || Gutte Zeitung aus Vn-||gern, Wie vnserigen durch Gottes hülff, die || Vestung Gran erobert vnd eingenommen, Auch wie man die || Türcken mit Weib vnd Kindern, (darunter auch der Bassa || aus Notalia vnd ein Beeg gewesen) mit ihren Seiten-||wehren, vnd was sie tragen können, hat || abziehen lassen, etc. || Item, || Was man in der Vestung gefunden vnd || bekonnen, Neben andern Zeittungen || aus Grätz. || Bassa aus Notalia. || [Holzschnitt] || Erstlich gedruckt zu Wien, bey Georg Hieber. || – || 1595.          
4°A
4 = [4] Bll. (A1b und A4b leer).         
Wrocław, Biblioteka Uniwersytecka (4 S 43, 45 und 4 W 2651 = 2 Ex.)

7.       Warhafftige Beschreibung von Eröberung der Vestung Gran, was für Gebau noch vorhanden, wie es die Türcken befestigt. – Wien 1595: Georg Hieber. 4° 6 Bll.    
[Laut Handschrift des Deutschen Gesamtkatalog in der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin war ein Exemplar früher in der Staats- und Universitätsbibliothek von Königsberg. – Auch das Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek wurde vernichtet.]

8.       Warhafftige, || eigendliche vnd gründt-||liche beschreibung, von eröberung der herrlichen || vnd starcken Vestung Gran, so wol Rätzen vnd Wasser-||städtlein, was für Gebäw noch verhanden, wie es die Türcken befestigt, vnd was sich || sonst dabey allenthalben verlauffen, was die Türcken von der auffgebung in Parla-||mentiren bewegt, wie viel Alte vnd junge Türcken, Weibes Personen, vnd gefangene || Christen, aus der Vestung gezogen, Auch wie viel in gantzer weren der belägerung der || Türcken allenthalben vmbkommen, vnd was für Geschütz, Munition || und Prouiant darinnen befunden. Dessgleichen || Von der Schlacht, welche das || Siebenbürgische Kriegssvolck, mit dem Sinan Bascha || gehalten, Geschehen den 23. Augusti dieses || 1595 Jahres. Item, Von eröberung des Festen am Wasser || gelegenen BergSchlosses vnd Städtleins Vitzegrad oder || Plindenburg, welches die vnserigen durch Gottes hülffe den 22. Septem-||ber jetzt lauffenden Jahres, eingenommen, Vnd wie man die Türcken nur mit || dem leben, ohne Kleidung, mit entblöstem Haupt || vnd Füssen hat abziehen lassen. || In Summa, Was sich vom 4. Augusti bis auff || den 22. Septembris im Feldläger allenthalben || verlaufffen, gründlich beschrieben. || – Erstlich gedruckt zu Wien, bey Georg Hieber. || Anno 1595.             
4° )(
4 = [4] Bll.              
Wrocław, Biblioteka Uniwersytecka (4 W 2653).

9.       Narratio || Oder || Gründtliche Erzehlung aller gedenckwirdigen sachen, || so sich in Ober vnd nieder Vngern, Podolien, Wallachey, || Siebenbürgen, Crabatien, vnd Steurmerckt, zu Wasser vnd Lande || zugetragen, vom 8. October 95. bis auff den 1. Ianuarij 96. Stylo nouo. || Darin zu finden das falsche ausgeben von Offen, sampt vnser ab-||schlagung der Rabischen Prouiandt aldar, die letzte grosse Türcken nieder-||lage von den Siebenbürger, die Polnische Gross Cantzlers Schlacht in || der Wallachey, vnd den Bawren Tumult, der Augsburgische || Confession halben, in der Steurmarckt, sampt || anderen, als folgt. || [3 Holzschnitte] || Gedruckt erst zu Wien bey Greger Hübner, Anno 1596.         
4° A4B4 = [8] Bll. (A1b und B4b leer).  
Ballagi 976.  
Wien, Österreichische Nationalbibliothek (7036-B).

10.    Schielborg, Hans: Erzehlung eines Bürgers Sohn aus der Stadt München im || Beyerlandt Hans Schielborg genandt. || So von dem Türcken || 32. jahr gefangen, in Eysen vmbher gangen, || vnd mitler zeit des Machomets anfang, Türcken Ceremo-||nien in Kirchen, Schulen, vnd Heusern erfahren, nach seiner er-||ledigung, zur trewen warnung an alle gleubige geschrieben, so da spre-||chen, das der Türcke die Christen ihres glaubens frey || vnter seinem Tribut wohnen lesset. || 15 [Holzschnitt] 96. || Auch mit was List ehr eine gar Alte Türkische || Propheceyung bekommen, Welche sie mit beschwerten her-||tzen, oft heimlich gedencken, vnd jtzo vnter dem andern Keyser || Machomet vollenden sol Anno. 1603. Welche Pro-||phecey in jhrer eigener Sprach so wol Latein als || Deutsch hierbey· gedruckt worden. || Gedruckt zu Wien bey Greger Hübner.           
4° A4B2 = [6] Bll. (A1b und B2b leer).  
Berlin, Deutsche Staatsbibliothek (Hist. Flugschr. 1596–6 – heute in Berlin-Dahlem).

11.    Schielborg, Hans: Erzelung eines Burgers Son, auss der Statt || München, in Bayerlandt Hans Schiel-||borg genandt, etc. || So von dem Türcken, || 32. Jar gefangen, vnd in den Eysen vm-||mer [!] gangen, mitler zeit des Machomets anfang, || Türcken Ceremonien, inn Kirchen, Schülen, vnd Heusern er-||fahren, jetzt aber nach seiner Erledigung, zu Trewer warnung an || alle gläubige Geschrieben, So da sprechen, das der Türck || die Christen jhres Glaubens (Frey) vnder sei-||nem Tribut wohnen lest. || [Holzschnitt] || Getruckt zu Wien, durch Gregor Huber, Anno || M. D. XCVII. 
4° [4] Bll. (1b leer).   
Budapest, OSzK (Ant. 4347).

12.    Schreiben, || Des jetzigen Türckischen Keysers Machomet || auss Constantinopel, Ahn || Heinricum den Vier-||den, König in Franckreich vnd Nauarren etc. Dar-||inne gemeldet wird, auss was Motiuen gedachter Tür-||ckischer Keyser, mit Ihr Keys: Mayst: einen || newen Frieden vnd Anstand auffrich-||ten wollen. || Sampt einer Wiederholunge vnd Bestettigunge, der || vorioen Bündnussen vnd Frieden, so zwischen Ihme, dem || Könige auss Frankreich, Mechtigen Meer Herrsche-||rin auss Engeland vnd Venetianer, vor die-||sem gemacht worden. || [Holzschnitt] || Gedruckt zu Wien bey Greger Hübner, || Anno 1598.             
4° A4 = [4] BIl. (A1b und A4b leer).      
Hohenemser Nr. 1785.              
Frankfurt a. M., Stadt- und Universitätsbibliothek.

Georg Hieber, bécsi formametsző a 16. század végén (1594–1598)

Georg Hieber Bécsben formametsző volt, aki fametszeteket állított elő különböző célból pl. szentképekhez, vagy tapéták díszítéséhez. Amikor azután a kor újságjai, az un. „neue Zeitung”-ok képein kívül szöveget is nyomtatott, belekerült a nyomdászattal foglalkozók látókörébe. Ilyen jellegű tevékenysége korábbról gyakorlatilag szinte ismeretlen volt. A cikk egy tucat kiadványát ismerteti.


[1] Mayer, Anton: Wiens Buchdrucker-Geschichte 1482–1882. II. Wien 1887. 399.

[2] Benzing, Josef: Buchdruckerlexikon des 16. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1952. 181.

[3] Hohenemser, Paul: Flugschriftensammlung Gustav Freytag. Frankfurt a. M. 1925. Nr. 1785.

[4] Thieme, Ulrich – Becker, Felix: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler. XVII. Leipzig 1924. 53–54. und XVIII. (1925) 3–4.




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