14. Die Druckwerke des Österreichischen St. Georgsordens (1494–1503)

Gutenberg-Jahrbuch (Mainz) 1962. 183–188.

In dem Gutenberg-Jahrbuch 1960 habe ich schon einen – bis dahin unbekannten – Wiegendruck publiziert,[1] der mit dem österreichischen St. Georgsorden in Zusammenhang steht. Bei der Nachforschung der erwähnten Inkunabel bin ich auf einige weitere, unten beschriebene Druckwerke gestoßen, die sich mit den Angelegenheiten des Ritterordens beschäftigen.

Kaiser Friedrich III. gelobte schon während seiner Belagerung in der Wiener Burg vom Jahre 1462, daß er einen Ritterorden vom hl. Georg zur Bekämpfung der Türken – nach dem Vorbild der Johanniter und Templer – errichten wird.[2] Er konnte aber sein Gelübde erst bei seiner Reise nach Rom – im Jahre 1468 – verwirklichen. Der neue Orden erhielt Besitzungen vor allem bei Millstatt in Kärnten und in Wiener Neustadt, in welchen Städten auch der Sitz des Hochmeisters war. Der Ritterorden hat sich als Ziel die Bekämpfung der Türken gesetzt, in den ersten 25 Jahren seines Bestehens geschah aber dafür fast nichts. Die Gesellschaft war schon in diesen Jahren, wie es weiter unten näher erklärt wird, überwiegend nur ein Mittel der jeweiligen politischen und militärischen Bestrebungen des Herrschers. Als Maximilian I. sich – nach dem Ausgleich mit Karl VIII. in Senlis (23. 5. 1493) ernstlich mit dem Plan eines Türkenfeldzuges beschäftigte, griff er auf den Ritterorden des hl. Georgs zurück.[3]

Eine Ergänzung des Ordens mit einer Bruderschaft gab ihm die Möglichkeit eines ständigen Nachschubs an Personal und an Mitteln. Darum schließ der König in Innsbruck am 17. 9. 1493 ein Gründungsdekret für die St. Georgs-Bruderschaft.[4] Über die Durchführung des Ordensstatuts hat der Hochmeister Johann Siebenhirter kurz nachher, am 26. 9. 1493 aus Millstatt verfügt. Das kaiserliche Gründungsdekret wurde vom Papst Alexander VI. am 13. 4. 1494 bekräftigt.[5] Das päpstliche Breve über die Verkündigung dieser Bestätigung wurde am folgenden Tag datiert. Alle diese Dokumente – zusammen mit dem Statut des Ordens – wurden auch in gedruckter Form unter dem Titel „Confraternitatis sancti Georgii per summum pontificem et invictissimum romanorum regem approbata” veröffentlicht. Der zwölfblättrige Druck wurde – auf Grund der Typenuntersuchung – in der Offizin von Govert Bac in Antwerpen gedruckt (Nr. 1).

Der Druckort führt uns schon zu den weiteren historischen Ereignissen, die mit dem Ritterorden im Zusammenhang stehen. Am 28. 10. 1494 nahm nämlich Maximilian I. in der großen Kirche zu Antwerpen die Insignien der hl. Georgs-Bruderschaft in feierlicher Form an. Am selben Tag erließ der Herrscher ein Edikt über die Erwählung und Privilegien der hl. Georgsritter. Die Verordnung wurde mit dem Text der feierlichen Ordinierungszeremonie der Gesellschaft ergänzt, und so mit dem Titel „Militum coronatorum creatio et privilegia eorundem” abgedruckt (Nr. 2). Den Typograph kann man auch diesmal nur mit Hilfe der Typen feststellen: Thierry Martens, ebenfalls in Antwerpen.

Hierhin kann man den in der Einführung erwähnten,[6] gedruckten Bruderschaftsbrief zum Besten der hl. Georgsbruderschaft in die Reihe der von uns jetzt angeführten Druckwerke einordnen. Der Einblattdruck wurde in der selben Offizin von Antwerpen und wahrscheinlich bei gleicher Gelegenheit oder kurz nachher hergestellt (Nr. 3).

Alle obigen Behauptungen, die sich auf die Umstände des Druckwerkes beziehen, sind für einen weiteren, bis heute unbekannten Wiegendruck gültig, der in einem einzigen Exemplar in einem Aktensammelband des hl. Georgs-Ritterordens in der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wurde[7] (Nr. 4). Das Druckwerk in Folioformat besteht heute aus zwei Teilen: eine Einführung mit dem Anfangswort „Summarius” und eine Textseite mit dem Anfangswort „Institutio”. Der „Summarius” befindet sich heute als ein Ausschnitt, aufgeklebt auf die Versoseite des Blattes 277, welches sonst leer ist. Die „Institutio” bildet das 278. Blatt des Sammelbandes und seine Rückseite ist unbedruckt, mit handschriftlichen Notizen biographischen und geschichtlichen Inhaltes bedeckt. Der Text macht den Eindruck der Unvollkommenheit und hat keine Fortsetzung in dem Aktenband der ÖNB. Der Umstand, daß die Rückseite trotzdem unbedruckt ist, weist auf die Möglichkeit hin, daß das Exemplar eine Fahnenkorrektur sei, die so zwischen den Akten des Ordens bis heute aufbewahrt blieb.

Auch dieses Druckwerk, das die wichtigsten Privilegien des Ordens und der Bruderschaft in lateinischer Sprache abgefaßt enthält, wurde – laut der Typenforschung – in der Offizin von Thierry Martens in Antwerpen hergestellt. Es ist keine kühne Folgerung, wenn wir annehmen, daß alle diese Druckwerke in der Zeit des Aufenthaltes von Maximilian I. in Antwerpen am Ende des Jahres 1494 hergestellt wurden.

Über die lateinische Ausgabe des Ediktes von Maximilian I. (28. 10. 1494) mit der Beschreibung der Ordinierungszeremonie haben wir unter Nr. 2 schon gesprochen. Derselbe Text wurde in deutscher Übersetzung mit dem Titel „Erwählung und Freiheiten der gekrönten Ritter” kurz nachher noch zweimal veröffentlicht. Aus der Type der einen Ausgabe können wir feststellen, daß diese Inkunabel in der Druckerei von Johann Reger in Ulm hergestellt wurde[8] (Nr. 5).

Die andere Ausgabe des Textes in deutscher Sprache mit dem Titel „Eyn verordenung und vermanung tzu der Ritterschaft yn die Bruderschaft sandt Jörgen” kennen wir nur aus einer Beschreibung, die in dem – von Johann Georg Meusel redigierten – „Historisch-litterarisch-bibliographischen Magazin”[9] publiziert wurde. Die bemerkenswerte Bestrebung des Redaktors besteht darin, eine Art Faksimile herzustellen. So wurden auch die zwei Holzschnitte des Wiegendruckes wiedergegeben: einer auf dem Titelblatt, der andere – ein Druckerzeichen – unter dem Kolophon. Die Schlußschrift gibt uns darüber Auskunft, daß der Druck in Leipzig im Jahre 1494 hergestellt wurde.

Georg Wolfgang Panzer übernahm diese Beschreibung aus Meusel’s Magazin.[10] Er schrieb das Druckerzeichen Konrad Kachelofen zu. Von den späteren Verfassern, die diesen Wiegendruck beschrieben,[11] übernahm Schmit diese Druckerbestimmung von Panzer. Aber auf der Tafel Nr. 97 der Gesellschaft für Typenkunde und bei Weil[12] wurde dieselbe Druckermarke aus einem anderen, in der Offizin von Gregor Boettiger gedruckten Wiegendruck[13] reproduziert. So ist es sicher, daß die von Meusel veröffentlichte Inkunabel – von der wir heute kein Exemplar kennen – gleichfalls von Boettiger stammt (Nr. 6). Eine Vergleichung der Reproduktion aus dem XVIII. Jahrhundert mit dem Originale bestätigt uns, wie gut dieses Faksimile gelungen ist. Dasselbe könnten wir bei jenem anderen Holzschnitt annehmen, den wir auf der Titelseite der Reproduktion in dem Magazin von Meusel finden. Leider ist dieser Holzschnitt, der uns Maximilian I. in einen Panzer gekleidet darstellt, nicht einmal in einem anderen Wiegendruck erhalten geblieben. Aber die Linienführung der Gestalt erinnert uns an die anderen Holzschnitte, die von Boettiger gebraucht wurden.[14]

Aus dem Projekt eines Kreuzzuges gegen die Türken, wofür alle die oben erwähnten Drucke hergestellt wurden, ist jedoch nichts geworden, weil Maximilian I. sich – nach dem Einbruch Karls VIII. in Italien am Anfang des Jahres 1495 – wiederum mit den französischen Angelegenheiten beschäftigte.[15] Erst nach fast zehn Jahren war die politische und finanzielle Situation des Königs so, daß er wiederum den Ritterorden des hl. Georgs und seiner Bruderschaft in Anspruch nahm.

Am 5. 10. 1500 hat der Papst Alexander VI. einen Jubiläumsablaß für die damalige ganze christliche Welt verkündigt. Im Laufe dieses Ablasses wurde den Gläubigen, die in dem Kampf gegen die Türken auch persönlich teilnehmen, oder – außer inbrünstigen Gebeten – für diesen erhabenen Zweck eine pekuniäre Hilfe leisten, ein vollkommener Sündenerlaß versprochen. Zur Verbreitung des Jubiläumsablasses in den einzelnen Ländern wurden mehrere Kardinäle vom Papst beauftragt, so für Deutschland der Kardinal Raimund Peraudi. Der päpstliche Legat hatte aber große Schwierigkeiten bei der Inangriffnahme seiner Tätigkeit. Der Herrscher knüpfte seine Zustimmung zur Verkündigung des Ablasses in Deutschland an Bedingungen, die ihm einen um so größeren Vorteil bei der Aufteilung des Ablaßeinkommens zukommen ließen. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen Peraudi und Maximilian I., bzw. dem Reichsregiment, kam es erst im September 1501 zu einer Vereinbarung, wonach von der Geldeinnahme des Jubiläumsablasses ein Drittel zur Deckung der Kosten der Verkündigung an den Kardinal kommt, zwei Drittel dagegen für die Finanzierung eines Kreuzzuges gegen die Türken reserviert werden.

Der König, der sich ständig in Geldnot befand, wollte diese Summe früher übernehmen. Peraudi hatte bei seiner früheren Tätigkeit, als Ablaßkommissar in Deutschland (1486–1488, bzw. 1489 bis 1490), über die Geldgier des Herrschers schon ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht. So wollte er die für den Kreuzzug zur Verfügung stehende Summe direkt zu diesem Zweck verwenden und keineswegs dem König überlassen. Maximilian I. suchte nach einer Möglichkeit, das Geld zu erwerben. Dazu fand er die Gelegenheit nach dem Tod des Papstes Alexander VI. für gekommen. Am 10. 11. 1503 erklärte der Herrscher in einem Rundschreiben, er habe beschlossen, auf Neujahr 1504 nach Rom zur Krönung zu ziehen und auch den Türkenzug auszuführen. Vorher werde er durch seine Räte das Jubiläumsgeld erheben lassen, das ihm der verstorbene Papst zugesagt habe, so daß dessen Nachfolger damit nichts zu tun habe. Gleich darauf folgte das Ausschreiben von Maximilian I. vom 12. 11. 1503, das die Ablaßgelder zum Sold für die Ritter des Georgsordens zum Kampf gegen die Ungläubigen bestimmte.[16]

Am selben Tage hat der König zwei weitere Erlasse: „Anschlag des Türckenzugs snt Jorgen geselschafft” und „Ordnung vnd Capittel der Teürlichen vnd Loblichen sant Jorgen geselschafft” ausgegeben, um die Wichtigkeit und die Verwendbarkeit des Ritterordens bei dem Kampf gegen die Türken zu unterstreichen.

Alle diese Dokumente vom 12. 11. 1503 wurden in gedruckter Form mehrmals veröffentlicht, so wurde der „Anschlag des Türckenzuges”,[17] zusammen mit seiner „Ord­nung”[18] in deutscher Sprache in Folioformat hergestellt.[19] Nach den Typen können wir feststellen, daß diese Ausgabe bei Johann Schönsperger in Augsburg gedruckt wurde (Nr. 7). Das Exemplar in dem Münchener Staatsarchiv[20] trägt die eigenhändige Unterschrift des kaiserlichen Sekretärs, Johann Renner. Der Einblattdruck wurde mit denselben Typen hergestellt, die wir in dem königlichen Erlaß über die Ablieferung des Jubiläumsgeldes finden (Nr. 8).[21] Im Text dieser Akte ist ein Hinweis, durch den wir wissen, daß der oben erwähnte Anschlag mit der Ordnung zur Beilage dieses Erlasses diente. Der Zusammenhang beider Drucke wird auch durch die identischen Unterschriften und durch den Umstand bestätigt, daß das Exemplar des Einblattdruckes auch heute dicht neben dem anderen aufbewahrt wird.[22] Die beiden Druckwerke dienten also zur amtlichen Verbreitung der Erlasse. Der Umstand, daß die Erlasse und die Drucke in derselben Stadt, also in Augsburg entstanden sind, verstärkt diese Vermutung, und bietet uns die Möglichkeit, die Datierung für die beiden Drucke kurz nach dem 12. 11. 1503 zu legen.

Der Anschlag mit der Ordnung erschien auch in einer anderen Ausgabe, in welcher aber die Unterschrift des königlichen Sekretärs nur gedruckt ist. Der Druck selbst verrät uns auch diesmal gar nichts über seine Herkunft, und nur mit Hilfe der Typen können wir feststellen, daß diese Ausgabe in der Offizin von Johann Prüß in Straßburg gedruckt wurde (Nr. 9). In der selben Offizin wurde auch eine lateinische Fassung der gleichen Texte hergestellt[23] (Nr. 10).

Das Bestreben des Königs, das Jubiläumsgeld zu bekommen, stellte den hl. Georgs-Ritterorden in dieser Zeit in ganz Deutschland wiederum in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. So ist leicht zu verstehen, daß die im Jahre 1494 in gedruckter Form schon dreimal publizierten Privilegien und weitere Einzelheiten über den Orden (Nr. 2, 5, 6) eine Neuauflage benötigten, die dann – ohne Angabe des Jahres, in welchem die Verordnung ausgegeben wurde – mit dem Titel „Bulle vnnd reformacion der gekrönten ritterschafft Sant Jörgen orden” auch in der Druckerei von Johann Prüß in Straßburg erschien (Nr. 11). Die letztgenannten drei Druckwerke (Nr. 9, 10, 11) dienten also zu nicht amtlicherVerbreitung der königlichen Erlasse und wurden wahrscheinlich im Dezember des Jahres 1503 hergestellt.

In der Neuauflage der Privilegien (Nr. 11) befindet sich auf der letzten Seite ein Holzschnitt (15×10 cm), der die hl. Madonna mit dem Kind darstellt. Beide werden von einem König und von einem Bischof angebetet. Zu Füßen der hl. Jungfrau liegt ein Wappenschild. Fast die gleiche Darstellung mit demselben Wappen finden wir in einem Missale für Chur.[24] So können wir feststellen, daß der abgebildete König der Hl. Lucius ist, und der Bischof mit Heinrich VI. von Höwen (1491–1503) identisch ist.[25] Johann Prüß besaß also am Ende des Jahres 1503 diesen für die Diözese von Chur hergestellten Holzschnitt. Wir kennen aber kein Brevier, bzw. Missale von Chur, das von Prüß oder von einem anderen Drucker in dieser Zeit hergestellt und mit diesem Holzschnitt verziert wurde.[26]

Dem Herrscher gelang es – mit der geschickten Anwendung des hl. Georgsordens – die Zurückrufung seines Gegners, des Kardinals Raimund Peraudi, zu erreichen und das Ablaßeinkommen zu erwerben. Der verkündete Türkenzug wurde auch diesmal nicht verwirklicht.[27]

Die bibliographische Beschreibung der oben besprochenen Druckwerke mit der Methode des GW lautet:

  1. Maximilian I.: Confirmatio confraternitatis militum S. Georgii.      
    [Antwerpen: Govert Bac, nach 14. 4. 1494.]      
    Die beste Beschreibung bei Polain (Nr. 2647).           
    C 4531, Pell. 3918, Polain 1141, 2647, CA-Kronenberg 1224 a, Cat. inc. Mazar., p. 674: 1071.
    Bruxelles BR (A 1479), Paris Mazarine [1071(15)], Bruxelles Bollandistes (Hag. B 719(4)).

  2. Maximilian I.: Militum coronatorum creatio et privilegia eorundem. [Antwerpen: Thierry Martens, nach 28. 10. 1494.]          
    Die beste Beschreibung bei Polain (Nr. 2646).           
    C 3936, CA 1225 a, Polain 2646, Apponyi 1553.       
    Bruxelles BR (A 1477, A 1480), Budapest NB (Inc. 970), Wien NB (Ink. 1 H 65).

  3. Johannes [Siebenhirter]: Bruderschaftsbrief zum Besten des hl. Georgs-Ritterordens. [Antwerpen: Thierry Martens] 1495. 
    GJ 1960: 56–59, mit Repr.   
    Wien NB (Ink. 1 B 30).

  4. Summarius Apostolicarum regaliumque litterarum confraternitatis ac ordinis militaris S. Georgii. [Antwerpen: Thierry Martens, 1494] 2 Bl. einseitig bedruckt. 30×228, bzw. 315×228 mm. 9, bzw. 85 Z. Typen: 2: 72G, 3: 145G, 5: 103G. Init: 7 mm. Lomb. Rubr: á. 
    Bl. 1a leer. Bl. 1 b: Sümari
    9 aplicaty regaliüq3 lräy cfraternitatis ac ordinis militaris. S. Georgij || (O2)Rdo militaris fancti Georgij per felicis recordationis Fridericü terciü romanoy Impatoré pro Catholice fidei defenfiöe inftitutus z multiplicit’ dotat9 || Per Paulüfcd'm… Endet Z. 8:… vt in apl'icis regalibufq3 litteris defup cöfectis lacius || continetur – quarum fummarius fequitur. || Bl. 2 a: Inftitutio confraternitatis fancti Georgij continet || Q et elemofinis z ctributiöib9 a cöfratrü ac cöforoy edificare velit Z. 18: Ex confraternitatis confirmatione regali elicitur. ||… Z. 29: Ex litteris apoftolicis confraternitatis elicitur. || … Z. 57: Priuilegia militum Coronatorum contenta in bulla aurea regis romanorum. || … Endet Z. 85: Et debet qlibet q hmöi coronatä miliciä affumpferit vocari intra bienniü quo miliciä affumpfit. Ita et debet vocari plebei a tempore q pecunias deponerüt ||
    Wien NB [Cod. 3301, fol. 277–278].

  5. Maximilian I.: Erwählung und Freiheiten der gekrönten Ritter.      
    [Ulm: Johann Reger, nach 28. 10. 1494].      
    Die beste Beschreibung in BMC. II. 541. C 3931, Pr 2491/A, BMC. II. 541.     
    Wien NB [Ink. 2 E 36, 25 F 18), London BM [IB 9423].

  6. Maximilian I.: Verordnung und Vermahnung zu der Ritterschaft in die Bruderschaft St. Georg. Leipzig [Gregor Boettiger] 1494 [nach 28. 10.] 4°.     
    8 Bl. Typen: 1: 90 G, 2: 136 G. Zwei Holzschnitte. Druckermarke: I. Tit:
    Eyn verordenung und vermanung tzu der Ritterschaft yn die Bruderschaft sandt Jörgen. wider die vnmenschliche that vnd geschicht der Türgken. ßo an den Christgelewbigen geübt vnd begangen. Von Römischer königklicher Mayestatt aussgegangen. Darunter Holzschnitt. Bl. 2 a: Wir Maximilian… Bl. 8 ?: Gedruckt vnd volendet yn der Fürstlichen stadt Leybsigck. Alss man tzelt nach Christi vnsers lieben herren geburth Tausent virhundert vnd yn dem vierundneuntzigisten iare. Darunter: Druckermarke.      
    Meusel: Magazin III. 37–54.  
    Kein Fundort.

  7. Maximilian I.: Anschlag des Türkenzugs der St. Georgs-Gesellschaft. – Ordnung und Kapitel der St. Georgs-Gesellschaft. [Augsburg: Johann Schönsperger, nach 12. 11. 1503] 2°. 6 Bl. Lage: [a6]. 44 Z. Typen: 4: 150 G, 9: 87 G. Init.: f, g.         
    Bl. 1 leer. Bl. 2 a: (W
    9)Ir Maximilian von gottes gnaden Römifcher künnig || zu allentzeyten merer des Reichs zu Hungern Dalmatien || Croatien zc. Künig… Bl. 4 a Z. 29–32: (Augsburg, 12. 11. 1503) Bl. 4 b leer. Bl. 5 a: Ordnung vnd Capitel der Teürlichen || vnd löblichen Sant Jorgen Geselschaft || (A4) Nfenngklich Welcher in fölcher durch bewegung des allmech-||tigen vnnd verrüembten Ere… Endet Bl. 6 a Z. 9–12: (Augsburg, 12. 11. 1503). Bl. 6 b leer.         
    München StA (Abt. Geh. Staatsarchiv, Kasten schwarz 4192, ff. 203–207).

  8. Maximilian I.: Über die Ablieferung des Jubiläumsgeldes. [Augsburg: Johann Schönsperger, nach 12. 11. 1503).   
    1 Bl. einseitig bedruckt. 107×189 mm. 31 Z. Type: 9: 87 G. Init.: g.    
    Z. 1: (W)ir Maximilian von gottes genaden Romischer künig zu allen zeitten merer des Reichs zu Hungern Dalmacien Croacien zc. Künig Ertzhertzog zu Ofter-||reich… Z. 6:… Als wir Eüch hieneben. die vnleidlichen befwerungen [!]… Z. 9: … zuhilff deffelben ein Tewerliche fant Georgen gefellfchaft… Endet Z. 29: … Daran tut jr zufambt der billichait vnnfer ernftlich maynung vnd funder || gefallen. Geben in vnnfer vnd des heiligen Reichs Stat Augfpurg am zwellfften tag des Monets Nouembris. Nach Crifti geburt Fünffzehenhundert || vnd im dritten. Vnnfer Reiche des Römischen im Achtzehenden. vnd des hungerischen im Vierzehennden Jarn. || Diedrichs 37.          
    München StA (Abt. Geh. Staatsarchiv, Kasten schwarz 4192, f. 201).

  9. Maximilian I.: Anschlag des Türkenzugs der St. Georgs-Gesellschaft. – Ordnung und Kapitel der St. Georgs-Gesellschaft. [Straßburg: Johann Prüß, nach 12. 11. 1503] 2°.
    6 Bl. Lage: [a
    6]. 41 Z. Typen: 9: 150 G, 12: 93 G. Init.: gg, kk.           
    Bl. 1 leer. Bl. 2a: Anfchlag des Türckenzugs || fant Jorgen gefelschafft. || (W5) Ir Maximilian von gottes gnaden Römifcher || künig… Bl. 5a Z. 2–5: (Augsburg, 12. 1l. 1503) Z. 6: Johannes Renner Sectetari [!] || us manu propria ffzt. || Ordnung vnd Capittel der || Teürlichen vnd Loblichen || fant Jorgen gefelfchafft. || (A4) Nfengklich Welcher inn fölcher durch bewegung des || allmechtigen vnnd verrümbten Ere… Endet Bl. 6a Z. 33–36: (Augsburg, 12
    . 11. 1503) Bl. 6b leer.  
    Weller, Rep. 251, Kertbeny 63, Göllner 23, Serapeum XXIII (1862): 336. Zürich, Zentralbibl. – Selestat Bibl. de la Ville (beschädigt).

  10. Maximilian I.: Modus cruciate Sancti Georgii. – Ordinationes et capitula confraternitatis Sancti Georgii [Straßburg: Johann Prüß, nach 12. 11. 1503] 2°.     
    4 Bl. Lage: [a
    4]. 46 Z. Typen: 9: 150 G, 14: 85 R.      
    Bl. 1a: Modus Cruciate Sancti Georgij. || Nos Maximilianus Romanoy Rex. zc. || Omnibus & fingulis… Bl. 3a Z. 32–34: (Augsburg, 12. 11. 1503). Z. 35: Ordinationes et capitula infignis et lau= || dabilis confraternitatis fancti Georgij. || In primis: … Endet Bl. 4a Z. 10–11: (Augsburg, 12. 11. 1503).           
    Apponyi 1589.         
    Budapest, NB (App. H 1589).

  11. Maximilian I.: Bulle und Reformation des St. Georgs-Ritterorden. [Straßburg: Johann Prüß, nach 12. 11. 1503] 4°. 
    8 Bl. Lage: [a
    8]. 29–32 Z. Typen: 12: 93 G, 15: 210 G. Init.: s. Ein Holzschnitt.           
    Tit: Glouplich vidimus: inhalt || der Bulle vnnd reformacion-der gekrönten ritter || fchafft Sant Jörgen orden wider die thürgken || Bl. 1b: Glouplich vidimus: inhalt || der Bulle… Z. 6: (W
    9) Ir Maximilian. zc Embye || ten zc. Nach dem wir als Rö || mischer künig… Endet Bl. 8a Z. 15: … Des alles zu worervrkünd haben || wir vnfer künigclich güldyn Infygel ann difen brieffe || hencken laffen. Der geben ist || Bl. 8b: Holzschnitt.  
    Wien NB (Ink. 23 G 64).


Az osztrák Szent György lovagrend nyomtatványai (1494-1503)

III. Frigyes császár 1462-ben szorult helyzetében fogadalmat tett, hogy lovagrendet hoz létre a törökök elleni harc érdekében. Fia, Miksa császár ezzel a lovagrenddel kapcsolatos tevékenységét azután alkalmanként felelevenítette, mindenkori politikai és fõleg anyagi helyzetének javítására. Miután 1493-ban kiegyezett a francia királlyal, elérkezettnek látta az idõt, hogy az oszmán veszélyre hívja fel Európa népeinek figyelmét. A pápai megerõsítést követõen 1494-ben Antwerpen ünnepélyes körülmények között maga is belépett e lovagrendbe, és ennek felvirágoztatása érdekében egész sor intézkedést tett. Miután 1495 elején felborult a franciákkal kötött béke, a császárt a továbbiakban sem a lovagrend, sem a törökök elleni hadjárat terve nem foglalkoztatta.

VI. Sándor pápa az 1500. jubileumi év alkalmával búcsút hírdetett, majd megbizottját, Raimundus Peraudi bíborost ennek terjesztése érdekében Németországba küldte. A császár igyekezett ennek bevételét magáévá tenni. Miután az említett legátus ennek ellenállt, sikerült visszahivatnia õt a pápával. 1503. végén azután a búcsúhírdetés bevételét a Szent György lovagrendnek a törökök elleni küzdelme céljaira szerezte meg.

Miksa fentebb körvonalazott törekvéseinek minél hatékonyabb támo­gatására egész sor nyomtatvány készült elõbb 1494–1495-ben, majd 1503-ban. Ezek közül tizenegyet ír le a cikk, amelyeket részben Antwerpen, részben német városokban (Ulm, Lipcse, Augsburg és Strassburg) állítottak elõ.


[1] Gutenberg Jahrbuch 1960. 56–59.

[2] Winkelbauer, Walter: Kaiser Maximilian I. und St. Georg; in: Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs. VII. Wien 1954. 526.

[3] Heinrich, Ferdinand: Die Türkenzugsbestrebungen Kaiser Maximilians I. in den Jahren 1517 und 1518. Diss. Graz 1958. 16.

[4] Winkelbauer, Walter: Kaiser Maximilian I. und St. Georg; in: Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs. VII. Wien 1954. 530.

[5] Pastor, Ludwig: Geschichte der Päpste im Zeitalter der Renaissance. III/1. Freiburg i. Br. 1926. 602.

[6] Gutenberg Jahrbuch 1960. 59–60.

[7] Wien, Österreichische Nationalbibliothek: Cod. Vindob. 3301.

[8] Ein Vergleich der beiden Exemplare der ÖNB ergibt, daß die Korrekturen genau an denselben Stellen, aber von zwei verschiedenen Händen angebracht wurden. Herr Dr. Franz Unterkircher, Direktor der Handschriftensammlung der ÖNB, dem ich wegen seiner ausführlichen Berichte aufrichtig dankbar bin, warf die Möglichkeit auf, daß vielleicht die ganze Auflage auf diese Weise durchkorrigiert ist.

[9] Historisch-litterarisch-bibliographisches Magazin. III. Zürich 1791. 37–54.

[10] Panzer, Georg Wolfgang: Zusätze zu den Annalen der älteren Deutschen Litteratur. Leipzig 1802. Nr. 384c.

[11] Schmit, Carl: Bibliographie zur Geschichte des österreichischen Kaiserstaates. Wien 1858. Nr. 994. – Weller, Emil: Der deutsche S. Georgsorden. In: Serapeum, Leipzig 23. (1862). 335–336. – Kertbeny Károly: Magyarországra vonatkozó régi német nyomtatványok. Ungarn betreffende deutsche Erstlings-Drucke 1454–1600. Budapest 1880. 49.

[12] Weil, Ernst: Die deutschen Druckerzeichen des XV. Jahrhunderts. München 1924. 72.

[13] H 2349.

[14] Schramm, Albert: Der Bilderschmuck der Frühdrucke. I–XXIII. Leipzig 1921–1943. XIII. Taf. 42. Nr. 175 und Taf. 48. Nr. 263.

[15] Gutenberg Jahrbuch 1960. 59.

[16] Mehring, Gebhard: Kardinal Raimund Peraudi als Ablaßkommissar in Deutschland 1500–1504 und sein Verhältnis zu Maximilian I. In: Forschungen und Versuche zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Festschrift Dietrich Schäfer. Jena 1915. 334–409.

[17] Datt, Johann Philipp: Volumen rerum Germanicarum novum, sive de pace imperii publica libri V. Ulm 1698. 217–220.

[18] Datt, Johann Philipp: Volumen rerum Germanicarum novum, sive de pace imperii publica libri V. Ulm 1698. 220–221.

[19] Diedrichs, Peter: Kaiser Maximilian I. als politischer Publizist. Heidelberg 1931. Nr. 36.

[20] München, Staatsarchiv: Abt. Geh. Staatsarchiv, Kasten schwarz 4192, Bll. 203–207.

[21] Diedrichs, Peter: Kaiser Maximilian I. als politischer Publizist. Heidelberg 1931. Nr. 37. – Datt, Johann Philipp: Volumen rerum Germanicarum novum, sive de pace imperii publica libri V. Ulm 1698. 221–222.

[22] München, Staatsarchiv: Abt. Geh. Staatsarchiv, Kasten schwarz 4192, Bl. 201.

[23] Datt, Johann Philipp: Volumen rerum Germanicarum novum, sive de pace imperii publica libri V. Ulm 1698. 214–217.

[24] Augsburg 11. VIII. 1497 Erhard Ratdolt – H 11 287.

[25] Schottenloher, Karl: Die liturgischen Druckwerke Erhard Ratdolts aus Augsburg. Mainz 1922. XV, 34.

[26] Bohatta, Hanns: Bibliographie der Breviere. 1501–1850. Leipzig 1937. – Weale, Jacobus – Bohatta, Hanns: Catalogus missalium ritus Latini. London 1928.

[27] Winkelbauer, Walter Franz: Der St. Georgs-Ritterorden Kaiser Friedrichs III. Diss. Wien 1949. 73.




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